Amtshilfe in Impfzentren

Impfzentrum statt Waffenkammer

Die Pandemie brachte für die insgesamt 137 in den Impfzentren eingesetzten Soldaten der Unteroffizierschule der Luftwaffe völlig neue Aufgaben. Auch einige Reservisten wurden extra für die Hilfeleistung einberufen, denn die Ausbildung an der USLw ging, wenn auch reduziert, weiter. Gerade zu Beginn war unser soldatisches Organisationstalent gefordert, um beim Aufbau der Zentren zu unterstützen. 

Später kamen Aufgaben wie Fieber messen, überprüfen der Unterlagen oder das Überwachen der Wartezeiten nach der Impfung hinzu. Immer war allen Aufgaben eines gemein: Die Soldaten waren gesuchte Gesprächspartner und oft auch Seelentröster für die Menschen, die mit einem unguten Gefühl oder gar einer Spritzenphobie in die Impfzentren kamen. Auch manch verärgerter Mensch musste beruhigt werden, wenn mal etwas nicht so klappte. Vielen waren die Anspannung und Sorge, die mit der grassierenden Pandemie einherging, anzumerken.

Von der Kassenschlange auf den Impfstuhl

Wo früher Menschen sorglos einkaufen gehen konnten und Einkaufswagen eng aneinander gekettet parkten, herrschte nun ein wichtiges Gebot: Abstand! Wie in dem umgebauten ehemaligen Supermarkt in Prisdorf waren einige ungewöhnliche Orte als Impfzentrum eingerichtet worden. An fünf Orten unterstützten unsere Soldaten, das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen, um den zahlreichen Impfwilligen zügig zu „ihrem Pieks“ zu verhelfen. Einige halfen in der Region, konkret in den Impfzentren Norderstedt, Kaltenkirchen und Elmshorn oder, wie bereits erwähnt, im ehemaligen Supermarkt in Prisdorf. Andere wiederum hatten den Auftrag in Berlin zu unterstützen. Allen aber war eines sicher: der Dank der „Impflinge“ für die Hilfe der Bundeswehr in schweren Zeiten.

Mit Empathie und Teamgeist

Zugegeben, mancher Mensch hat im ersten Moment skeptisch auf Uniformen der Bundeswehr im Impfzentrum reagiert. Das Eis wurde dank viel Empathie und Professionalität der eingesetzten Soldaten schnell gebrochen und die Skepsis verflog. Viele dankten den Soldaten und Soldatinnen direkt vor Ort, einige per E-Mail und hier und da standen auch Menschen mit Geschenken am Kasernentor, überwältigt vom Teamgeist, Einfühlungsvermögen und dem Organisationstalent der Soldaten. Dabei soll nicht vergessen werden, dass die Erfüllung dieser Aufgabe eine gemeinschaftliche Leistung war. Sowohl zahlreiche Hilfsorganisationen als auch hauptamtliche Mitarbeiter staatlicher Institutionen wirkten mit uns zusammen und alle hatten das gleiche Ziel: das Aufhalten der Pandemie.